Unfälle mit Fahrradbeteiligung in WOR
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Sobald ein Artikel zu einem unserer Fahrrad-Demos Rund um Verkehrssicherheit erscheint, sammeln sich ganz schnell kritische Kommentare darunter. Aussagen wie “…stelle eindeutig fest, dass die Zahl der rücksichtslosen Radfahrer massiv zunimmt…” oder “…wir brauchen eine Radweg-Pflicht…“. Die erste Reaktionen einiger unserer Mitbürger ist also ein Bild des rücksichtslosen Fahrradfahrers, der dem armen Autofahrer das Leben schwer macht. Was sind denn hier die Fakten?

Laut Statistischem Bundesamt ist bei den Fahrradfahrern ein Pkw der häufigster Unfallgegner in Deutschland (71,9 % in 2020). Dabei ist der Radfahrer nur zu 24,8 % Hauptverursacher des Unfalls. Und dies betrifft nicht unbedingt nur Jüngere: Jeder fünfte
der auf einem Fahrrad zu Schaden kam, war im Alter von 65 oder mehr. Bei den tödlich verletzten Fahrradfahrern war sogar mehr als die Hälfte (58,9 %) in diesem Alter.

Kidical Mass in WOR
Fahrraddemo Kidical Mass 2022 für mehr Verkehrssicherheit in Wolfratshausen

Und in Wolfratshausen?

In 2019 und 2020 finden sich 77 Unfälle von PKWs in der Datenbank des Statistischen Bundesamts. 25 davon waren mit Fahrrädern (32%). Weit über die Hälfte sind “Zusammenstoß mit einbiegendem /kreuzendem Fahrzeug“.

Und wo passieren diese Unfälle? Ganz oft an Stellen ohne Fahrradweg. Johannisgasse, Sauerlacher Straße als auch Königsdorfer Straße sind Unfallschwerpunkte bei uns, wie man auf dem Kartenausschnitt des Unfallatlas oben sehen kann. Der Unfallatlas findet sich unter diesem Link. Von 2018 bis 2020 hab es bei Zusammenstößen zwischen PKWs und Radlern 25 Verletzte, 6 davon schwer.

Fahrradfahrer – alt wie jung – müssen bei uns durch Fahrradwege und abgetrennte Fahrbahnen besser geschützt werden. In vielen Städten der Welt werden beispielsweise Radwege und Radstreifen eingefärbt, um sie besser sichtbar zu machen und dadurch die Verkehrssicherheit zu steigern. In Wien konnte man dadurch die Konfliktsituationen um bis 70% reduzieren.

Was können wir tun?

#UnsGehörtdieStraße ist das Motto von www.kinderaufsrad.org, von dem schon dem einen oder anderen Autofahrer allein “die Galle hoch kommt“. Dieser bezieht sich aber auf das aktuelle Straßenverkehrsrecht, in dem das Auto allein bevorzugt wird. Aktuell können Städte und Gemeinden nicht einfach Tempo 30 einführen oder breite, baulich getrennte Radwege einrichten. Dazu müssen sie aufwendige Begründungen finden oder es ist schlicht nach dem geltenden Straßenverkehrsrecht nicht erlaubt.

#UnsGehörtdieStraße – UNS Bürgern gehört die Straße, insbesondere auch den Kindern. Deshalb gehen wir von WOR For Future auch bei uns auf die Straße – für mehr Verkehrssicherheit und für eine Verkehrswende, bei der alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. Ohne dies gelingt es auch nicht, die Emissionen im Straßenverkehr zu reduzieren.

Jeder kann dazu beitragen: komm zu unseren Aktionen für eine Verkehrswende – wie die Kidical Mass oder radle auch für unser Team bei STADTRADELN. Oder schreibe unseren Stadträten, dass mehr für die Verkehrssicherheit getan werden muss.