Starkregenrisiko im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: Fakten & Prognosen
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist besonders anfällig für Starkregenereignisse. Das zeigen sowohl historische Daten als auch Prognosen für die Zukunft. Und was können wir tun, um dagegen vorzubeugen?
🔍 Historische Ereignisse
Daten aus dem Starkregen-Katalog (CatRaRE) sowie den Datensätzen KOSTRA und RADKLIM des Deutscher Wetterdienst (DWD) bestätigen, dass unser Landkreis bereits heute zu den Hochrisikogebieten für Starkregen zählt. In Karten sind diese Bereiche dunkelrot bis lila markiert, siehe Abbildung 1. Auch das Alpen-Bulletin (DWD, Schweiz, Österreich) weist in die gleiche Richtung.
📈 Zukünftige Entwicklungen
Laut Modellrechnungen der KLIWA-Kooperation, einer Zusammenarbeit der Länder Bayern, Baden-Würtemberg und Rheinland-Pfalz mit dem DWD, wird die Intensität von Starkregenereignissen in Bayern um bis zu 33 % zunehmen. Auch die Wiederkehrzeiten von Ereignissen, die früher alle 10 Jahre auftraten, verkürzen sich voraussichtlich auf 3–7 Jahre. Klimamodelle können einzelne Ereignisse nicht vorhersagen, aber auch das BayKIS-Klimatool zeigt für den Landkreis eine Zunahme der Gesamtregenmenge um etwa 11 %.
🌍 Auswirkungen & Schutzmaßnahmen
Die 2024 veröffentlichte Starkregenkarte im UmweltAtlas zeigt die potenziellen lokalen Auswirkungen auf Basis von Geländemodellen und Oberflächennutzung (Versiegelung etc.). Sie gibt keine Eintrittswahrscheinlichkeit an, sondern zeigt, wo Starkregen zu Problemen führen kann. Auch bei uns direkt vor Ort, z.B. in der eigenen Wohnstraße.
Im KlamEx-Projekt des Bundesamts für Bevölkerungsschutz sind weitere wertvolle Einblicke in die Bedeutung von Starkregen für den Bevölkerungsschutz entstanden. Die größten Schäden in den Fallstudien traten in Senken in Kombination mit einem hohen Versiegelungsgrad auf.
➡️ Was bedeutet das für uns?
Die Daten zeigen klar: Der Landkreis muss sich auf häufigere und intensivere Starkregenereignisse einstellen. Prävention und nachhaltige Maßnahmen sind entscheidend, um Schäden zu minimieren.
- Für uns als Kommune in Wolfratshausen und in den Nachbarstädten: wir benötigen Infrastruktur um die Auswirkungen eines Starkregens zu begrenzen nach den Prinzipien einer “Schwammstadt”. Wasser aufgenommen, zurückgehalten, gespeichert und wieder abgegeben werden. Damit können einerseits Überflutungen reduziert werden. Andererseits kann die Vegetation in Trockenperioden mit dem notwendigen Wasser versorgt werden. Die Begrünung leistet zudem einen wichtigen Beitrag zu Beschattung, Kühlung und Biodiversität.
- Jeder Einzelne: Mit baulichen Maßnahmen an typischen Problemstellen, wie in dieser Broschüre der Stadt Wiesbaden beschrieben, lässt sich das Risiko zumindest reduzieren.
Hast du Fragen oder Anregungen? Lass es uns wissen! 💬

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