Ein großer Teil aller Treibhausgasemissionen geht aufs Konto unserer gebauten Umwelt. Da Holz als nachwachsender Rohstoff CO₂ sogar speichert, besteht hier die Chance, den Klimawandel nicht nur zu stoppen, sondern sogar wieder zurückzudrängen.

Holz statt Beton

Allein durch die Herstellung von Beton entstehen acht bis elf Prozent sämtlicher CO₂-Emissionen überhaupt. Das ist vier bis fünf Mal mehr als durch den internationalen Flugverkehr. Über die Hälfte der gesamten Abfallmasse in den Industrieländern entsteht durchs Bauen und Abreißen von Gebäuden. Und jedes neue Gebäude aus Beton schafft Tatsachen für Jahrzehnte.

Was also kann eine Kommune besser machen, wenn in ihr gebaut werden soll? 

Wenn es um eigene Häuser geht und den eigenen Grund: alles. Neue Gebäude sollten ausschließlich aus organischen Materialien bestehen. Holz etwa vermeidet nicht nur Emissionen – es bindet vergangene Emissionen bei klugem Einsatz potenziell für Jahrhunderte. Mit jedem Haus aus Holz sorgt eine Kommune also für sogenannte „negative Emissionen“, sprich: Es entsteht eine bewohnbare Kohlenstoffsenke. Und die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit ist uns sicher, wenn Wolfratshauser Schulen, Verwaltungsgebäude, Turnhallen und Ähnliches zu hochmodernen Vorzeigeobjekten werden, in denen ausschließlich Materialien wie Holz, Lehm und Stroh verbaut sind. 

Chiene-Huus im Berner Oberland. Architektur und Foto: Thoma Holz GmbH

Es gibt europaweit hunderte von Akteuren, die zeigen, wie es geht. Aber auch in Wolfratshausen gibt es neue Holzhäuser. Die Stadt könnte sich mit ihnen schmücken und so Bauherren zu Nachahmern machen. Bebauungspläne sind ein Werkzeug, aber auch das direkte Gespräch mit allen Akteuren, die bauen wollen. Eine Kommune gibt nicht nur Regeln vor, sie kann auch das Gespräch suchen und inspirieren. Oder wusstest Du, dass man Häuser auf Stelzen bauen kann und so ganz ohne Flächenversiegelung auskommt? Das ist gut fürs Bodenleben, außerdem aktive Hochwasservorsorge und Grundwasserschutz.

Quelle: Kinskofer Holzhaus GmbH

Holz ist in Bayern ein traditioneller Baustoff. Es schafft ein unvergleichliches Wohnklima und ist das gesündeste Material, in dem man wohnen kann. Es besitzt außerdem eine hohe mechanische Festigkeit und gleichzeitig ein vorteilhaftes Verhältnis von Festigkeit zu Eigengewicht. Das bedeutet: Holz ist bei gleicher Tragfähigkeit leichter als Stahl und annähernd so druckfest wie Beton. Durch moderne Konstruktionsweisen ist es heute feuerfester als Stahlbeton. 

Deswegen werden europa- und weltweit immer mehr Gebäude aus Holz oder anderen nachwachsenden Rohstoffen gebaut. Die Initiative „Bauhaus der Erde“ des Klimaforschers Hans Joachim Schellnhuber will den Baustoff Beton weltweit durch Holz ersetzen und mit nachhaltiger Forstwirtschaft für Bauholz Städte mehr und mehr zur Speicherung von CO₂ nutzen. Es ist einer der wenigen ernstzunehmenden technischen Vorschläge, den Berechnungen des Weltklimarates folgend nach und nach CO₂ wieder aus der Erdatmosphäre zu entfernen.

Das HoHo in Wien ist 84m hoch und besteht zu 75% aus Holz. Quelle: Wikipedia

Keine Baufeuchte und Schimmel auf Baustellen, kürzere Bauzeit und auch deutlich weniger Lärm. Wer weiß – vielleicht fahren schon bald keine Betonmischer mehr durch Wolfratshausen?

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